Melancholische Hoffnung
1. Premieren-Abonnementkonzert
Werke von Beethoven, Mozart und Dvořák
Er reihte Töne so filigran, so selbstverständlich aneinander wie Perlen an einer Schnur, mit größter Leichtigkeit, zielsicher in der dramaturgischen Abfolge. Doch als er sein nahendes Ende ahnte, wurde Mozart ernster. In seinem Requiem ist alle Leichtigkeit verflogen, teilweise gilt das auch für sein Klarinettenkonzert. Zumindest im langsamen Satz atmen Melancholie, Trauer und Hoffnung im Gleichklang. Wer könnte diese Musik auf unmittelbarere Weise ausdrücken als ein Komponist von heute? Jörg Widmann ist als Schöpfer neuer Musik heute gefragter denn je, doch wenn es Lust und Zeit erlauben, tritt er auch als Klarinettist auf. Er kann Mozarts oft gespieltem Spätwerk immer wieder neue Farben entlocken. Seit langem verbindet Widmann mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen eine hohe gegenseitige Wertschätzung, die nun, mit David Afkham am Pult, im ersten Premieren-Abonnementkonzert neu dokumentiert wird. Flankiert wird Mozarts Klarinettenkonzert von Beethovens ›Coriolan‹-Ouvertüre und der schwermütig-glühenden siebten Sinfonie von Antonín Dvořák.