- Achtung Konzertbeginn ab jetzt 19.30 Uhr!
Slawische Seele
3. Kammerkonzert
Werke von Bartók, Janáček und Dvořák
Musik zum Ausdruck nationaler Identifikation zu nutzen, war im 19. Jahrhundert nicht nur im osteuropäischen Raum üblich geworden. Volkslieder wurden allerorten gesammelt und in die Kunstmusik integriert, sei es in Großbritannien, Skandinavien oder den noch österreichischen Gebieten Böhmen und Mähren. Ein großartiges Beispiel bieten Bartoks ›Rumänische Volkstänze‹, gesammelt im damals noch ungarischen Siebenbürgen, berstend vor Lebensfreude und durchsetzt mit ungewöhnlichen Rhythmen. Leoš Janáček schrieb mit seinem Klavierzyklus ›Auf verwachsenem Pfade‹, der hier in der Bearbeitung für Streichquartett erklingt, ein anrührendes Stück voller persönlicher Erinnerungen – ähnlich wie später Gustav Mahler versuchte er, den frühen Tod eines geliebten Kindes musikalisch zu verarbeiten. Antonín Dvořák schließlich integrierte Melodien seiner Jugend auf dem Lande in seine reifen Werke, so in das 10. Streichquartett, das auf Wunsch des Auftraggebers mit so vielen leicht eingängigen, typisch slawischen Melodien aufwartet, dass es den Beinamen ›Slawisches Quartett‹ erhielt.