Werke von Haydn, von Zemlinsky, Müller-Hermann u.a.
Kammerkonzert
›Wiener Schule‹ nennt man zum einen die Gruppe der klassischen Komponisten um Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart, zum anderen die der Wiener Moderne um Arnold Schönberg. Keine neue ›Schule‹ entsteht aus dem Nichts. Die Wende zum 20. Jahrhundert ist geprägt von Namen wie Schreker, Korngold und Zemlinsky, dessen erstes Streichquartett in A-Dur nicht zufällig an Johannes Brahms erinnert. Dieser hatte den jungen Komponisten ermutigt und protegiert. Zemlinsky seinerseits war der einzige offizielle Lehrer Schönbergs. Während dieser es später zu Ruhm und Ansehen brachte, wird das Werk der Zemlinsky-Schülerin Johanna Müller-Hermann, die es bis zur ersten Professorin für Komposition im deutschsprachigen Raum brachte, erst langsam wieder gewürdigt. Das waghalsig chromatische Streichquartett ist eine echte Entdeckung! Zwei Werke Joseph Haydns vollenden das Programm: Nr. 5 aus seinem op. 20, das als wegweisend für das Genre des Streichquartetts gilt, und das 20 Jahre später entstandene letzte Quartett aus op. 64, das im Jahr der ersten Englandreise Haydns entstand und in London mit großem Erfolg aufgeführt wurde.