Virtuosität und Volkston
3. Kammerkonzert
»Ist die Flöte das verführerischste unter den Blasinstrumenten?«, fragte sich einmal der Amerikaner Ned Rorem und assoziierte ihren Klang mit »gehauchtem Gold, das durch die Wälder Frankreichs« wehe. Mit seinem Trio für Flöte, Violoncello und Klavier schuf er 1959 eine Musik, in der die drei Instrumente in einen intensiven Dialog treten, aber auch ihre ganz eigenen Qualitäten entfalten.
Auch andere Komponisten fühlten sich durch die Kombination des brillanten, aber auch ausdrucksstarken und pastoralen Flöten-Tons mit dem warm-sonoren Klang des Cellos und der breiten Ausdrucks- und Klangpalette des Klaviers angeregt. Eine selten zu hörende Rarität ist das um 1803 komponierte und als ›Grand Sonata‹ betitelte Trio op. 65 des böhmischen Klaviervirtuosen Dussek. In Webers op. 63 treffen Anklänge an die Welt des ›Freischütz‹ und eine doppelbödige Tanzszenerie auf den elegisch-
melancholischen Ton der Volksweise ›Schäfers Klagelied‹. Den Volkston suchte auch Schumann immer wieder in seinen Werken – darunter seine Miniaturen für Violoncello und Klavier, in denen er neben Wiegenliedklängen auch humorige und hymnische Töne anschlägt.