Tschechischer Ton in Tradition und Moderne
4. Premieren-Abonnementkonzert
Werke von Janáček, Schulhoff und Dvořák
Eine Rarität, dass ein Streichquartett ›solistisch‹ mit einem Bläserensemble korrespondiert. Das ungewöhnliche Format passt zur Originalität seines Urhebers. Der in Prag geborene Erwin Schulhoff erregte mit einer eigensinnigen Mischung aus Neoklassizismus und Expressionismus, Folklore, Jazz und Dada in der Weimarer Republik Aufsehen. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen hat dem Kompo-nisten bereits eine ganze CD gewidmet, auf der auch das Konzert für Streichquartett und Bläser ent-halten ist. Schulhoffs Landsleute Janáček und Dvořák sprechen eine andere Sprache, wurzeln aber gleichfalls in der reichen böhmischen Tradition. Während Janáčeks Oper ›Das schlaue Füchslein‹ von lebensnaher Einfühlung in menschliche Wünsche und Hoffnungen geprägt ist, klingt Dvořáks 8. Sinfonie wie die Feier einer idyllischen Symbiose von Mensch und Natur. Ein ideales Programm für den jungen Dirigenten Aziz Shokhakimov, um sich nach seinem umjubelten Dirigat beim ›Sommer in Lesmona‹ 2012
erstmals in der Glocke zu präsentieren. Und gewiss ist das Konzert für Streichquartett mit dem mehrfach ausgezeichneten Pavel Haas Quartett aus Tschechien bestens besetzt.