Im Rausch der Kammermusik
2. Kammerkonzert
Im Sommer 1842 eroberte sich Schumann mit seinen drei Streichquartetten das Reich der Kammermusik und verließ es so schnell nicht wieder, bescherte es ihm doch eine besonders glückliche Zeit seines Lebens. Seiner Frau Clara legte er die drei Werke seines op. 41 zu ihrem 23. Geburtstag am 13. September 1842 auf den Gabentisch und führte sie am gleichen Tag noch in ihrem musikalischen Salon erstmals auf. Clara war begeistert: »Ich kann über die Quartette Nichts sagen, als dass sie mich entzückten bis in’s Kleinste. Das ist Alles neu, dabei klar, fein durchgearbeitet und immer quartettmäßig!«
Noch im September erweiterte Schumann dann die Besetzung um sein und Claras Instrument – das Klavier – und schrieb innerhalb von nur fünf Tagen in einem schwärmerischen Schaffensrausch sein Klavierquintett op. 44. In vier Sätzen entfaltet die Komposition einen geradezu überbordenden musikalischen Reichtum – von zupackender Energie, trauermarschartiger Dramatik, schwelgerischem Singen bis zu scherzohafter Unbändigkeit gepaart mit höchster pianistischer Virtuosität und verblüffender Beherrschung der Form.