Geheimnisse der Geisterwelt
1. Kammerkonzert
Werke von Schumann, Copland und Brahms
Im Herbst 1853 veröffentlicht Robert Schumann einen hymnischen Essay auf den erst 20-jährigen Johannes Brahms. Er schwärmt von dem jungen Komponisten als dem ersehnten Erneuerer der Musik, sogar von »Blicke[n] in die Geheimnisse der Geisterwelt« ist die Rede. Dabei hatte der auf den Olymp Gehobene bei seinem Besuch im Hause Schumann lediglich einige wenige, unveröffentlichte kammermusikalische Werke im Gepäck. Der anregende Austausch mit dem verehrten Meister und dessen Frau Clara, für die Brahms leidenschaftliche Gefühle entwickelte, inspirierte ihn in der Folgezeit zu dem überaus bewegten Klaviertrio op. 8; das erste Stück, das er für den Druck freigab. Als reisende Klaviervirtuosin, mehrfache Mutter und Gattin eines psychisch stets gefährdeten Ehemannes blieb Clara Schumann hingegen nur wenig Zeit für eigene Kompositionen. Ihr 1846 entstandenes Trio op. 17 beweist jedoch die große Erfndungskraft der lange unterschätzten Komponistin. Kontrastiv zu den beiden romantischen Werken steht Aaron Coplands ›Vitebsk‹ auf dem Programm. 1928 unter dem Eindruck des Mysterienspiels ›Der Dybbuk‹ entstanden, beeindruckt es durch seinen großen Spannungsreichtum.