Anmut und Spielfreude
4. Kammerkonzert
Für den Musikenthusiasten und Arzt Ferdinand de Jean, den er 1777 in Mannheim kennengelernt hatte, schrieb Mozart sein Flötenquartett KV 285 – und vielleicht auch das in C-Dur KV 171. Die Mannheimer Schule liebte das sogenannte ›Quatour concertant‹, in dem eine Flöte einem Streichtrio gegenübertritt – und Mozart wusste mit den für den empfindsamen ›Mannheimer goût‹ so typischen Galanterien und Verspieltheiten aufs Schönste umzugehen. Eine Mozart abgelauschte Anmut überzog Schubert in seiner 1816 entstandenen Violinsonate D 408 mit dem Schleier leichter Wehmut. Schubert-Puristen mag Robert Stallmans Quartett-Bearbeitung auf den ersten Blick befremden, auf den zweiten ist es eine raffiniert gemachte Erweiterung des Flötenrepertoires. Wie sehr sich Schubert in seinen frühen Werken mit Haydn und Mozart auseinandersetzte, zeigt auch sein unvollendet gebliebenes Streichtrio D 471 – eine Musik voller anmutiger Melodik und überraschenden Harmonien. Von umwerfender Spielfreude ist das Flötenquartett von Ferdinand Ries – Klavierschüler und enger Vertrauter Beethovens und selbst Schöpfer eines viel zu wenig bekannten OEuvres.